Die SolWo Gruppe kann mittlerweile auf über zehn Jahre erfolgreiche Erfahrung in der Projektentwicklung, Projektierung, den Bau und die Vermarktung von Immobilien zurückblicken. Das Geschäftsfeld umfasst den Kauf, das Sanieren und den Verkauf von Immobilien vor allem „notleidender“ Objekte. Nach dem Erwerb einer Immobilie werden zunächst nicht mit der Brechstange sämtliche Mieter entmietet. Den Mietern wird vielfältige Hilfe (Unterstützung bei Behördengängen oder bei der Beantragung von staatlichen Hilfen etc.) angeboten, um beiderseitige Vorteile zu erzielen. In Gesprächen werden Mieter überzeugt, Sanierungen und daraus folgenden Mieterhöhungen zuzustimmen. Die AZMEDIA hat Herrn Senol Ince ein Stück auf seinem Weg begleitet.
Die SolWo Grundbesitz GmbH beschäftigt sich mit der Entwicklung von Wohn- und Gewerbeimmobilien und engagiert sich stark im sozialen Bereich. Die Immobilie in der Karl-Marx-Straße 58, 12043 Berlin – ein denkmalgeschütztes Fabrikgebäude mit drei Hinterhäusern, zwei Seitenflügeln & einem Loftgebäude – ragt besonders heraus. Die Gebäude wurden ca. 1907 errichtet und weisen eine Gesamtfläche von ca. 7.000m² aus. Das Objekt befindet sich im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee und wird in der Denkmalschutzliste unter der Nr. 09090442 (Gesamtanlage) geführt.
Im hinteren Bereich der Immobilie wurden Wohnungen und Lofts zu Miet- und überwiegend Gewerberäumen umgestaltet/saniert. Die Mieter dieser Flächen sind Unternehmen, die sich speziellen Zielen vor allem im sozialen und kulturellen Bereich verschrieben und langfristige Mietverträge abgeschlossen haben:
Räume des EG sowie des 1. OG werden durch die ZeitRaum GmbH als Bürofläche und zum Betrieb einer Sozialtherapeutischen Einrichtung genutzt. Die Tages- und Beschäftigungstagesstätte für chronisch kranke Menschen soll im Rahmen sozialpsychiatrischer Leistungen zur Grundversorgung unterschiedlichste notwendige Betreuungs- und Hilfeleistungen erbringen. Dieser Aufgabe stellt sich die ZeitRaum GmbH. Als wichtiger Ort der alltäglichen Kommunikation, der persönlichen Akzeptanz und Zuwendung hilft die Tagesstätte den Besuchern bei der Stabilisierung des Selbstwertgefühls und wirkt der sozialen Isolation entgegen. Allgemeines Ziel der Eingliederungshilfe ist es, den seelisch behinderten Menschen zu befähigen, in einem so weit wie möglich normalen sozialen Kontext den bestmöglichen Gebrauch von seinen Fähigkeiten zu machen. Die konkreten Eingliederungsziele haben sich an der vom Hilfeempfänger angestrebten Lebensweise zu orientieren. Die Hilfen sollen ausreichend sein, um Menschen in seelischer Not möglichst ein Verbleiben in seinem gewohnten Lebensumfeld oder die Gewinnung eines neuen Lebensumfeldes zu ermöglichen.
Das 2. OG wird durch den PROWO e.V. zum Betrieb einer psychiatrischen Betreuungs- und Beratungseinrichtung für Mütter, Kinder, Jugendliche etc. genutzt. Das Tätigkeitsspektrum reicht von Angeboten für Kinder, Jungendliche und Erwachsene, die ansonsten im “Bermudadreieck” von psychischer Erkrankung, Suchtmittelmissbrauch und Obdachlosigkeit untergehen. Als Mitglied des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes sowie der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie betreibt der PROWO e.V. unterschiedliche therapeutische Wohnformen, die vielen psychisch kranken Menschen eine Betreuung und somit eine Alternative oder zumindest eine Ergänzung zur psychiatrischen Klinik bietet. PROWO e.V. ist zusammenfassend ein psychosozialer Träger, der unterschiedliche Angebote für Menschen in seelischen Not und/oder mit einer Entwicklungsstörung vorhält.
Das 3. und 4. OG wurden zu Ateliers umgebaut und werden von der GSE gGmbH (Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH) genutzt. Die GSE gGmbH ist Treuhänder Berlins (Senatsverwaltungen für Bildung, Wissenschaft und Sport und Integration, Arbeit und Soziales); Gesellschafter sind Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin und Stiftung Sozialpädagogisches Institut. Zum Kerngeschäft der GSE gGmbH gehört die treuhänderische Bewirtschaftung, Betreuung und zielgruppenspezifische Entwicklung von Objekten und Projekten sowie die Bewirtschaftung von Wohnungen, Gewerberäumlichkeiten und Ateliers. Um an einem attraktiven Standort neue Ateliers für vom Land Berlin geförderte professionelle bildende Künstlerinnen anbieten zu können, genehmigte die Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten der GSE gGmbH die Anmietung von zwei Etagen in unserer Immobilie. In diesen zwei Etagen entstanden durch den Eigentümer Ateliers, die vom Beirat des bbk (Berufsverband Bildender Künstler) an Künstlerinnen vergeben werden.
Die Gemeinnützige Körperschaft “Kunstsalat” – Verein für kulturelle Förderung e.V. nutzen das gesamte KG sowie Räume im EG. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der urbanen Kultur in Berlin und Europa. Der Begriff “urbane Kunst” steht für die Kulturgüter; darstellende, akustische, visuelle und Körperkünste. Er umfasst all diejenigen Kunstformen, die abseits von wirtschaftlichen Märkten in sozialen Netzwerken im städtischen Raum entstehen. Es soll eine Plattform geschaffen werden, um ein kreatives Milieu entstehen zu lassen, wo Kunst, Musik und Körperkultur auf einem Raum zusammentreffen können. Dadurch wird Künstlern eine Anlaufstelle zum Ideenaustausch geboten. Es soll ein Netzwerk für neue innovative Ideenfindung gegründet werden.
Neukölln hat teilweise immer noch ein überwiegend negatives Außenimage und wird immer wieder als inzwischen prominentes Beispiel für ein ganzes Bündel sozialer Problemsituationen genannt. Die soziale Realität ist jedoch vielfältiger und komplexer, eine angemessene Bewertung ist pauschal nicht möglich.
Das Viertel Nord-Neukölln beispielsweise gilt derzeit als beliebte Wohngegend. Der Norden Neuköllns bietet mittlerweile eine Vielzahl von Ateliers und gastronomischen Angeboten. Aus einem Problemviertel entwickelte sich ein Viertel, das Potenziale für eine verbesserte Durchmischung der bisherigen Einwohnerschaft mit Migrationshintergrund mit Bürgern ohne Migrationshintergrund und somit Potenziale für eine verbesserte Integration bietet. Es geht also.
Als Teil von umfangreichen Sanierungsarbeiten im Bezirk soll nunmehr die Karl-Marx-Straße im alten Glanz erscheinen. Sie ist vom ÖPNV durch die U-Bahn-Linie U 7 gut erschlossen; auf der Karl-Marx-Straße befinden sich vier Bahnhöfe (Herrmannplatz, Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße und Neukölln). 2006 waren sich alle Neuköllner einig, dass sich ihre Straße im Niedergang durch Schließungen und Abwanderungen wichtiger Unternehmen und Firmen befand. Billigramsch und Leerstand prägten das Bild der Straße. Diese Entwicklung hatte 2008 ein Ende, als die Politik ein ehrgeiziges Projekt beschloss. Ziel ist es, eine Karl-Marx-Straße als Neuköllner Zentrum für alle Neuköllner zu entwickeln, das bunt, erfolgreich und für Jung und Alt ein beliebter Treffpunkt wird – und das mitten im Herzen von Berlin. Das Projekt ist offen für die unterschiedlichsten Akteure, die ein Interesse an diesem Ziel haben, wie Eigentümer, Händler, Künstler, Kulturschaffende, Migrantenverbände, etc. Unterstützt werden sie durch die BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH.
Durch den Einsatz von Fördermitteln und mit Beteiligung der Menschen vor Ort werden gemeinsame Strategien für das Quartier entwickelt und durch eine Vielzahl von Projekten wird ausprobiert, ob dies zu verbesserten Lebensbedingungen führt. Hierüber wacht unter anderem das Quartiersmanagement Neukölln. Die betroffenen Gebiete sollen aufgewertet werden und eine dauerhafte Verbesserung zur Stabilisierung beitragen. Um zu zeigen, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wird, spricht u. a. der Neuköllner Baustadtrat Blesing vom
Broadway Neuköllns
Mehr als um eine direkte Übertragbarkeit auf den New Yorker Namensvetter geht es dabei um den “Broadway” als Sinnbild für Kulturmeile, Internationalität. Lebensfreude und Erlebnis. Davon hat Neukölln schon eine Menge; im Zuge der vielfältigen Maßnahmen rund um die Karl-Marx-Straße werden sie zunehmen. Der Umbau der Karl- Marx-Straße ist zugleich ein wichtiges Projekt für die geplante Stadterneuerung des Hauptzentrums Karl-Marx-Straße zwischen S- Bahnhof Neukölln und Hermannplatz.
Eine bemerkenswerte Entwicklung im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich bereits in den letzten Jahren in Neukölln vollzogen. Auch unser Projekt unterstützt Künstler und soziale Projekte und fördert gleichzeitig ethische und ökologische Gedanken.